Domkapitular Gehard Auer

  • Geschrieben von Reinhold Baier
  • 20 Jun

Der geplante Lichtbildervortrag fiel wegen der beengten Räumlichkeiten aus, dafür waren die Frauen und Männer des Seniorenclub Schöllnach vom Besuch des Domkapitulars Gerhard Auer angenehm überrascht. „Sie haben uns aus der Seele gesprochen.
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Ihr Vortrag war sehr interessant, vielleicht kommen Sie ein zweites Mal zu uns?“, fragte eine Seniorin, nachdem Leiterin Christine Drasch dem ehemaligen Pfarrer im Pfarrverband Arnstorf für seine Kurzvisite dankte und dem Geistlichen ein Glas Honig schenkte.

Seit dem 1. Mai 2011 gehört Pfarrer Gerhard Auer dem Domkapitel an, in das er vom damaligen Bischof Wilhelm Schraml berufen wurde. „Einmal war ich schon in Außernzell und einmal in der Bücherei in Schöllnach“, verriet der Domkapitular seiner aufmerksamen Zuhörerschaft. Der Bischöfliche Beauftragte für den Ständigen Diakonat ist u.a. Leiter der Ministrantenseelsorge und für das Referat für Frauen-, Männer- und Seniorenseelsorge zuständig.

„Was wirklich wichtig im Leben ist, habe ich von Kranken und Schwerstkranken während meiner zehn Jahre als Krankenhauspfarrer in Altötting gelernt. Es war eine schöne und sehr wichtige Zeit“, informierte der Domkapitular die Schöllnacher Senioren über sein bisheriges Leben und Wirken, das am 14. Juni 1958 in Feichten an der Alz begann. Studiert hat Gerhard Auer an der Päpstlichen Universität Gregoriana. 1985 wurde er von Kardinal König (Wien) in Rom zum Priester geweiht. Nach vier Jahren Kaplan in Simbach/Inn machte der Feichtener eine Zusatzausbildung in Klinischer Seelsorge und bereitete sich auf seine Dienste als Krankenhauskurat und als Krankenhauspfarrer in Rotthalmünster und Altötting vor. Zum 1. Mai 2003 wurde Gerhard Auer Pfarrer im Pfarrverband Arnstorf.

Über die Aktivitäten im Schöllnacher Seniorenclub war der Domkapitular hoch erfreut. Er dankte Leiterin Christine Drasch und den ehrenamtlich tätigen Frauen, die sich darum kümmern, dass „ältere Leute sich gegenseitig unterstützten und gegen die Isolation tätig sein können. Das ist sehr viel wert.“ Gerhard Auer verteilte weitere Ratschläge: So zum Beispiel, dass sich ältere Seniorinnen und Senioren ihre „Lebenslinie vor Augen halten“ und insbesondere „an schöne Erinnerungen – die Perlen des Lebens“ zurückdenken sollen. Er riet dazu, „Negatives nicht über zu bewerten, dann stimmt das Gleichgewicht wieder.“ Der Domkapitular ermutigte seine Zuhörerschaft, nicht nur „auf Türen zu schauen, die sich schließen – sondern dorthin, wo sich neue Türen auftun.“

Wie geht die Gesellschaft mit dem Alter um? Sind ältere Mitmenschen „nichts mehr wert?“ Gerhard Auer verwies auf „primitive Kulturen“, denn von Naturvölkern könne man die schätzende Art des Umgangs mit dem Alter lernen. Den Schöllnacher Seniorinnen und Senioren gab der Domkapitular den Ratschlag, auch weiterhin „Herz und Freundlichkeit zu zeigen, miteinander zu reden, Freundeskreise aufzubauen und diese zu pflegen.“

Kaum hatte der Domkapitular seinen halbstündigen Vortrag beendet, wurden im Schöllnacher Seniorenclub Spiele und Karten ausgepackt, denn der Dienstagnachmittag (ab 14 Uhr) ist immer viel zu schnell vorbei. Am nächsten Dienstag kommen die Firmlinge.